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Torhüterprofil

Damit sich der Torhüter in einer Auswahl durchsetzen kann, braucht er ein klares Profil. Mit dem Konzept des Torhüterprofils definieren wir Basiskompetenzen, die jeder Torhüter entwickeln muss, wenn er in einer Auswahl spielen will. Die beschriebenen Ziele sollen deshalb in der Ausbildung von Talenten schwergewichtig trainiert werden. Im Nachwuchs gilt es besonders zu beachten, dass alle Basiskompetenzen erworben werden.

Um die Basiskompetenzen auf ein ausreichend hohes Niveau zu bringen, reichen die Trainingseinheiten mit dem Verein meist nicht aus. Fangen und Werfen, Verschieben oder spezifisches Physis-Training sind unerlässlich. Deshalb braucht ein Torhüter zusätzliche individuelle Einheiten und selbständiges Training. Es eignen sich auch zusätzliche Einheiten mit einem Torhüter-Trainer.

Wenn ein Torhüter von einer Karriere als Nationalspieler träumt, dann träumt er davon, der Beste hierzulande oder auf der ganzen Welt zu sein. Wer das wirklich will, muss wie der Beste trainieren: Mit grösserem Umfang und höchster Qualität. Der Torhüter soll sich bewusst sein, was seine Ziele sind und dass er ein Leben als Spitzensportler führen muss.

Technik

Er kann sehr agil und variabel verschieben

Der Positionswechsel ist die Bewegungsgrundform des Torhüters. Damit der Torhüter zur rechten Zeit am richtigen Ort ist, braucht er schnelle und stabile Positionswechsel. Da es unzählige verschiedene Spielsituationen gibt, muss der Torhüter variabel sein und seine Verschiebungstechnik der Spielausgangslage optimal anpassen können.

Er verfügt über eine individuelle, zielführende Technik

Die Technik dient immer der entsprechenden Spielsituation. Jeder Torhüter verfügt über unterschiedliche körperliche Voraussetzungen. Dies hat zur Folge, dass nicht für jeden Torhüter die gleiche Technik ideal ist. Je älter der Torhüter ist, desto individueller soll seine Technik sein. Die Weiterentwicklung der eigenen Technik endet nie und soll ständig hinterfragt und überarbeitet werden. Optimal richtet sich die Technik nach den persönlichen Stärken.

Er kann sicher fangen und präzise werfen

Überdurchschnittliche koordinative Fähigkeiten ermöglichen dem Torhüter die Abwehr selbst in scheinbar unmöglichen Situationen. Der Torhüter verfügt über hervorragende Qualitäten im Bereich der Bewegungsgrundform „werfen und fangen“. Bei Schüssen mit freier Sicht kann er die Bälle fangen, Abpraller werden sofort unter Kontrolle gebracht. Durch den präzisen Auswurf kann die offensive Transition eingeleitet werden.

Taktik

Er findet die optimale Position

Je nach Spielsituation und taktischer Ausrichtung des eigenen und des gegnerischen Teams braucht der Torhüter eine andere Position. Er bereitet sich bereits vor dem Spiel mental auf die taktischen Ausrichtungen des gegnerischen Teams vor, um so Spielsituationen blitzschnell analysieren und seine eigene Position entsprechend anpassen zu können.

Er beurteilt jede Situation nach dem Gewinn-Risiko-Verhältnis

Um taktische Situationen im Unihockey beurteilen zu können, eignet sich eine Strategie aus dem Pokern. Der Schweizer Torhüter nimmt Risiko, wenn der mögliche Gewinn gross ist. Wenn der mögliche Gewinn klein ist, spielt er entsprechend mit weniger Risiko. Der Torhüter sieht den potenziellen Fortlauf einer Spielsituation und wagt entsprechend mehr oder weniger. Er kann abwarten, wenn ein Querpass wahrscheinlich ist, oder konsequent den Winkel verkürzen, wenn der Abschluss unumgänglich ist.

Er kann den Spielfluss steuern

Kann der Torhüter einen Ball sichern, bestimmt er über den Fortlauf des Spiels. Der Torhüter kann abschätzen, wann ein schneller Auswurf angebracht ist und wann er besser das Spiel beruhigt und einen Mitspieler ohne gegnerischen Druck anspielt.

Physis

Er hat eine ausgeprägte Rumpfkraft zur Stabilisierung

Der Schweizer Torhüter zeichnet sich durch eine hervorragende Stabilität im Rumpf und den zusammenarbeitenden Muskelgruppen aus. Durch seine überdurchschnittliche Kraftausdauer im Rumpfbereich kann sich der Torhüter über ein ganzes Spiel jederzeit kraftvoll, stabil und im Gleichgewicht verschieben.

Er ist jederzeit explosiv

Durch seine Explosivität kann der Torhüter innert kürzester Zeit seine Abwehrbewegungen einleiten. Trotz der mentalen und muskulären Ermüdung kann der Torhüter auch noch in der letzten Sekunde des Spiels eine explosive Abwehrbewegung machen. Er trainiert speziell die Explosivität aus statischen Positionen.

Er nutzt seine funktionelle Beweglichkeit und ist schnell

Eine optimale funktionelle Beweglichkeit ermöglicht dem Schweizer Torhüter vielseitigere Abwehrbewegungen. Er kann sich ohne Einschränkungen blitzschnell und agil in seinem Torraum bewegen und nutzt seine Zone dadurch vollständig aus.

Er übernimmt Verantwortung für seinen Körper

Torhüter erreichen eine hohe Leistungsfähigkeit, wenn sie sorgsam mit ihrem Körper umgehen. Dazu gehört wie bei Feldspielern das Motto „Mein Körper, meine Verantwortung“.

Persönlichkeit

Er hat seine Psyche jederzeit unter Kontrolle

Der Schweizer Torhüter zeichnet sich durch seine Konzentrationsfähigkeit aus. Er beherrscht Techniken zur Regulation der Psyche und ist mental enorm stark. Als Wettkampftyp liebt er die Herausforderung. In entscheidenden Momenten erreicht er Hochspannung und kann sein Team in schwierigen Phasen im Spiel halten.

Er hat Freude am Abwehren

Schüsse abwehren und Bälle fangen machen dem Torhüter Spass. Er liebt seine Position und der Torraum ist sein Reich. Hier will er das Spiel beherrschen. Abpraller holt er mit vollem Einsatz. Der Torhüter hat eine positive Einstellung und will sich durch Abwehraktionen auszeichnen.

Er ist bewusst selbstbewusst

Der Grundsatz „bewusst selbstbewusst“ soll vom Torhüter gelebt werden. Damit hat der Torhüter eine starke Wirkung auf das Team. Er handelt immer konsequent und kennt keine Ausreden. Obwohl er eine Sonderstellung im Team hat, ist er ein Teil des Teams und setzt sich für dieses ein. Ein hervorragender Torhüter ist zudem nicht nur sportlich ein Vorbild, sondern auch als Person ein Idol.

Kontakt

Reto Balmer, Leiter Sport

Tel.: 031 330 24 55

reto.balmer(at)swissunihockey.ch

Broschüre Swiss Way

Swiss Way Top 10

Praxistipps Torhüter

  • Mentale Trainingsformen: Atemregulation, positive Selbstgespräche, Visualisieren
  • Spezifisches Schnellkrafttraining während den Sprints der Spieler
  • Täglich 10 Minuten fangen und werfen mit dem Unihockeyball
  • Positionsspiel mit Videobildern oder Seilen sichtbar machen
  • Verschiedene Verschiebearten schulen
  • Mit Ball immer aufstehen und so mehr Auswurf-Optionen kreieren
  • Individuelles Rumpftraining zusätzlich 2x/Woche
  • Körpersprache der Torhüter bei Fangball und Gegentor schulen
  • Aktive Beweglichkeit endgradig und schnell trainieren

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